Es ist noch kein Jahr her, da waren wir mit der Tischtennisabteilung in kurzen Abständen gleich zweimal bei Hans eingeladen: zur obligatorischen Jahresabschlussfeier und wenige Wochen später zu seinem Geburtstag. Für Hans war die Feier zu seinem Geburtstag immer eine Selbstverständlichkeit. Einladungen für einzelne Personen gab es nie. Bei ihm waren grundsätzlich alle willkommen.
Und irgendwie hatten wir uns daran gewöhnt, war alles schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Auch, dass Hans niemals Kosten und Mühe scheute, um seine Gäste zu verwöhnen. Bei ihm ist nie jemand hungrig oder durstig nach Hause gegangen, die Feste bei Hans waren nicht nur in der Tischtennisabteilung legendär. Einen besseren, einen herzlicheren Gastgeber konnte man sich einfach nicht vorstellen.
Wohl niemand von uns hätte geahnt, dass es vor Jahresfrist das letzte Mal war, dass wir zusammen mit Hans in trauter Runde zusammengesessen sind. Hans, der, wenn Not am Mann war, immer noch gern bei den Tischtennis-Punktspielen dabei war, der kein Training ausließ, der sich riesig gefreut hat und stolz darauf war, dass sein Enkel Melina es auch in die Rheinbreitbacher Jugendmannschaft geschafft hatte und in der Spielstärke „Opa überholt“ hatte.
Hans war in unserer Abteilung viel mehr als nur ein engagierter Tischtennisspieler. Wenn ein Fahrer für die Jugendmannschaft gesucht wurde, genügte ein Telefonanruf und Hans regelte das Problem. Wenn irgendetwas an Netzen, Umrandungen oder Zähltafeln kaputt gegangenen war, verschwand es ohne großes Aufheben in seinem Auto und war beim nächsten Training repariert wieder da. Hans war einfach ein toller Mensch, der immer und überall da war, wo Hilfe benötigt wurde. Sein Witz, sein trockener Humor – unübertroffen.
Noch im Sommer habe ich mit ihm vor seiner Hütte gesessen. Da war er gerade dabei die morschen Bohlen am Vorbau der Gartenhütte auszutauschen, „damit wir im Herbst wieder richtig feiern können“. – „Es wird Zeit, dass wir bald mal wieder etwas machen“, sagte er mir damals, „die Vögel fangen schon an, sich an den Wandhalterungen für die Gläser Nester zu bauen.“
Als Hans nach einem Besuch in seinem innig geliebten Bayern, wo er regelmäßig mit seinem Wohnmobil in Urlaub war, im Herbst zur Untersuchung ins Krankenhaus musste, sind alle davon ausgegangen, dass er schnell wieder zurück ist. Ein Irrtum, wie sich bald herausstellte. Wer mit ihm in den letzten Wochen im Krankenhaus telefoniert hat, weiß, wie sehr er sich trotz seiner Krankheit jedes Mal darüber gefreut hat und dass er noch jede Menge Pläne hatte. Leider ist alles anders gekommen. Am vergangenen Montag ist Hans 77-jährig gestorben.
Hans war ein Mensch, wie man ihn heute nur noch selten findet. Die Lücke, die er hinterlässt, ist riesengroß. Wir sind traurig, dass er nicht mehr bei uns ist und werden ihn sehr vermissen. In Gedanken sind wir bei seiner Familie.
Klaus